Dienstag, 28. Juni 2011

Oberstufenorchester Salzburg in Haßfurt


Zum zweiten Mal gastierten die Schüler des Oberstufenorchesters der Rudolf-Steiner-Schule Salzburg während ihrer jährlichen Konzerttournee in der Freien Waldorfschule in den Mainauen. Unter der Leitung von Stefan David Hummel spielten sie am 21. Februar 2011 einerseits am Vormittag ein kurzweilges, bunt gemischtes Programm für die Schülerschaft und andererseits am Abend ein öffentliches Konzert für die Eltern und weitere Interessierte.

Umrahmt wurde das Konzert mit Kompositionen der Strauß-Familie. Zum schwungvollen Auftakt erklang so der Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß (Sohn) und zum Abschluss der berühmte, rhythmisch animierende Radetzky-Marsch des Vaters.

Im ersten Teil des Konzertes hörte das Publikum neben anspruchsvollen Sätzen aus Sinfonien der großen Klassiker Mozart (Jupiter-Sinfonie, 4. Satz) und Beethoven (1. Sinfonie, 1. Satz), auch einige Ensemble- und Solodarbietungen. Dabei zeigten einzelne Schüler, welche Fähigkeiten entstehen können, wenn man sich seinem Instrument mit Freude und Ausdauer widmet.

Marlene Speigner erweckte mit ihren virtuosen Violin-Figuren aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ erste frühlingshafte Gefühle. Ebenfalls von Vivaldi erklang das Doppelkonzert in F-Dur, bei welchem die Brüder Michael und Christian Golth zeigten, wie sie in der Musik geschwisterlich harmonieren können. Barbara Kattnig bewies beim Vormittagskonzert, dass eine einzige Gitarre in einem Raum mit 250 Kindern, diese mit ihren zarten Klängen zum hochkonzentrierten Lauschen bringt und so eine absolut gespannte Stille entsteht. Außer Werken der klassischen Musik präsentierte das Orchester auch zwei traditionell irische Stücke, wobei zwei sehr typische Instrumente der irischen Musik zu hören waren: Die lebensfrohen, tänzerischen Klänge einer irischen Flöte und eine sanfte, liebliche Melodie der Fiddle mit ihrer besonderen Spielweise, den zahlreichen Glissandi (höre Bsp 1). Ein humoristisches Element brachte Benjamin Sattlecker mit seiner überzeugenden Gesangseinlage „In meiner Badewanne bin ich Kapitän“ (höre Bsp 2) und entließ das Publikum damit in die Pause.



Beispiel 1: Mary young and fairBeispiel 2: In meiner Badewanne bin ich Kapitän


Im zweiten Teil des Konzertes nach der Pause bewiesen die jungen Musiker, dass sie nicht nur versiert ihre Instrumente spielen können, sondern außerdem begeisterte Sänger sind: Mit Stücken von Mendelssohn Batholdy, Bernstein und den Comedian Harmoists ließen sie das Publikum an ihrer Freude zur Musik teilhaben. (höre Bsp 3) Das Publikum dankte mit tosendem Applaus. Eine motivierende Besonderheit für die Haßfurter Schüler war das Angebot der Salzburger, bei einigen Stücken mitspielen zu dürfen. Diese Möglichkeit nutzten sechs Schüler der 6. und 7. Klasse. Fleißig und gut vorbereitet, waren sie stolz und aufgeregt zugleich, mit einem großen Orchester zu proben und bei den Aufführungen dabei zu sein. So entführten die Salzburger Waldorfschüler gemeinsam mit den Haßfurtern das Publikum in südamerikanische Gefilde mit zwei Sätzen aus der Ecuador-Suite von Regine Nosske (höre Bsp 4). Mit dem bereits erwähnten Abschlussstück von Johann Strauß, dem Radetzky-Marsch, wieder in der Heimat der Österreicher angekommen, sollte das Konzert beinahe enden. Ein Publikum, dem soviel Muszierfreude gezeigt wird, möchte seine Künstler nicht so schnell entlassen: Die Zugabe „Prologue“ von Apokalyptika zeigte noch eine ganz andere Seite des Orchesters und führte einen sehr facettenreichen Abend zum Abschluss.



Beispiel 3: Ich wollt ich wär ein HuhnBeispiel 4: Regine Nosske - El picaflor pasa


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